Pinktober – Brustkrebs Awareness Month: Alles was du über Brustkrebsvorsorge wissen musst
Der Oktober steht ganz im Namen der Brustkrebs Awareness. Deswegen hat dieser Monat auch den Beinamen Pinktober bekommen. Damit möchte die Krebsstiftung mit verschiedenen Aktionen und Kooperationen mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Brustkrebs bringen.
Leider ist das Thema nicht so allgegenwärtig in unseren Köpfen wie es sein sollte. Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Zwar kann er mittlerweile sehr gut therapiert werden, wenn er früh erkannt wird, doch das muss er ja auch erst. Deswegen sollte die Krebsvorsorge ein wichtiger Punkt auf unserer To-Do-Liste sein.
Gerade in der jetzige Zeit rutscht er oft weit, weit nach hinten. Doch mir wurde durch einige Diagnosen in meinem Umfeld dieses Jahr wieder bewusst, dass es jeden treffen kann – egal, welches Alter oder welche Vorgeschichte. Umso wichtiger ist es also deshalb, sich einmal mehr mit dem Thema Brustkrebs-Vorsorge zu beschäftigen und sich zu informieren:
Disclaimer: Ich bin kein Arzt. Die hier verarbeitetet Informationen habe ich mir selbst angelesen. Quellen findest du am Ende des Beitrags.
Zahlen und Wissenswertes
Wie bereits erwähnt ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Jedes Jahr werden rund 72.000 Neuerkrankungen daran registriert. Das bedeutet, dass ungefähr jede 8. Frau in ihrem Leben in Deutschland an Brustkrebs erkrankt. Theoretisch liegt das Durchschnittsalter der Erkrankten bei 64 Jahren, doch jede 4. Patientin ist unter 55 Jahren und jede 10. unter 45 Jahren. Somit kann man zwar sagen, dass es das Risiko für jüngere Frauen niedriger ist, aber dennoch vorhanden.
Doch was ist eigentlich Brustkrebs?
Brustkrebs bezeichnet eine bösartige Geschwulst in der Brust, also einen Tumor. Betonung liegt dabei auf bösartig. Das heißt, ein Knoten muss nicht gleich Brustkrebs heißen.
Krebs-Vorsorge: Die Früherkennung
Damit eine mögliche Krebserkrankung frühzeitig erkannt wird, muss regelmäßig Vorsorge betrieben werden. Dabei gibt es zwei Arten von Vorsorge: die beim Frauenarzt und die, die man selbst durch führen kann. Beide stehen nicht alternativ zu einander, sondern sollten parallel gemacht werden.
Krebsvorsorge beim Arzt
Im Rahmen der Krebsvorsorge gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden die vom Frauenarzt durchgeführt werden, um einen bösartigen Tumor in der Brust zu finden. Zu den Untersuchungsmethoden zählen das Abtasten der Brust, die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Brust sowie die Mammographie (Brust-Röntgen). In bestimmten Fällen kann auch eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) zur Brustuntersuchung angeordnet werden.
Aufgrund der Risikoverteilung in verschiedenen Alter übernimmt die Krankenkassen nicht immer alle Untersuchungsmethoden. Diese werden gestaffelt je nach Alter. Hier ein Überblick:
20 – 29 Jahren: Da das Erkrankungsrisiko in diesem Alter relativ gering ist, übernimmt die Krankenkasse keine Vorsorgeuntersuchungen. Ausnahmen bilden familiäre Vorbelastung.
30 – 49 Jahren: In diesem Alter besteht die Vorsorge aus einer jährlich Tastuntersuchung der Brust durch den Frauenarzt. Sollten hier Auffälligkeiten gefunden werden, wird eine Sonographie und ggf. auch eine Mammographie angeordnet.
50 – 69 Jahren: Auch hier kommt zum jährlichen Abtasten der Brust durch den Frauenarzt. Des Weiteren ist alle zwei Jahre eine Mammographie in der Vorsorge enthalten.
Natürlich kann sowas wichtiges wie Krebsvorsorge nicht im Allgemein generalisiert werden, die Einteilung gilt einfach nur als Richtwert, sodass jeder weiß, was auf einen zukommt. Jeder Frauenarzt wird mit dir deine Vorsorge individuell absprechen und ggf. Anpassen und erweitern.
Krebsvorsorge Zuhause
Neben der jährlichen Krebsvorsorge beim Frauenarzt solltest du auch regelmäßig Selbstuntersuchungen der Brust durchführen. Denn auch, wenn man die Untersuchungen jedes Jahr brav durchführen lässt, können mit dem eigenständigen Abtasten Zuhause Veränderungen festgestellt und schnell abgeklärt werden.
Selbstuntersuchung in 4 Schritten – so geht’s
Das Abtasten der Brust sollte bereits von der Tastuntersuchung beim Frauenarzt bekannt sein und sollte eine regelmäßige Routine werden. Bei Unsicherheiten oder Fragen, geh einfach auf deinen Arzt zu, er/sie hilft dir da mit Freuden weiter. Denn nur wer seinen Körper kennt, erkennt frühzeitig Veränderungen.
1. Ansehen
Als erstes solltest du dir bei der Selbstuntersuchung deine Brust im Spiegel ansehen. Gibt es irgendwelche Veränderungen? Hat sich die Form oder Lage verändert? Gibt es Faltenwürfe oder Dellen? Sehen die Brustwarzen anders aus? Gibt es farbliche Veränderungen der Haut? Tritt gar Flüssigkeit aus den Brustwarzen?
2. Abtasten der Brust
Als Nächstes geht es ans Abtasten der Brust. Dafür nimmst du für die linke Brust die rechte Hand und für die rechte Brust die linke Hand.
Lege die rechte Hand unter die rechte Brust und heb sie leicht an. Taste nun mit den geschlossenen Fingerkuppen der mittleren drei Finger deine Brust Stück für Stück ab. Am besten in kleinen kreisförmigen Bewegungen. Dabei ist es egal, ob von außen nach innen oder von innen nach außen. Veränder dabei auch den Druck, denn in der Brust findet sich weit mehr als nur ein Gewebe-Typ.
3. Abtasten der Achselhöhlen und des Brustmuskelrands
Beim Abtasten der Brust solltest du auch den Rand des Brustmuskels sowie die Achselhöhlen abtasten. Veränderungen in den Lymphknoten können wichtige Indikatoren sein. Also diesen Teil nicht auslassen.
4. Abtasten der Brustwarzen
Zum Abschluss kommen die Brustwarzen dran. Denn auch Veränderungen hier können Anhaltspunkte auf eine mögliche Erkrankung geben. Drücke dafür die Brustwarzen zusammen und schau, ob Flüssigkeit austritt.
Wann sollte die Selbstuntersuchung gemacht werden?
Im Allgemeinen solltest du aus dem Abtasten eine regelmäßige Routine machen. Der beste Zeitpunkt dafür ist eine Woche nach dem Beginn der letzten Regel, denn dann ist die Brust besonders weich.
Bei welchen Symptomen solltest du zum Arzt?
Solltest du bei der Selbstuntersuchung deiner Brust eines oder mehrere der folgenden Symptome unterkommen, solltest du deinen Arzt konsultieren:
- tastbare Knoten in der Brust oder der Achsel
- Schwellung oder Rötung der Brust (oder einem Teil derselben)
- Hautveränderung (geschwürartige Veränderung)
- scheinbare Entzündung der Brustwarze (Ekzem)
Entzündung der Brust außerhalb der Schwangerschaft - „Orangenhaut“
- Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze (vor allem, wenn einseitig und blutig)
- Einziehung der Brustwarze oder der Haut
- neu auftretende Unterschiede in Größe und Umfang der Brust
- Schwellung der Lymphknoten unter der Achsel
Sollte dir beim Abtasten etwas komisch oder anders vorkommen, kläre das gleich mit deinem Arzt ab.
Krebsvorsorge im Überblick
- Jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt
- Regelmäßige Selbstuntersuchung Zuhause:
- eine Woche nach dem Beginn der letzten Regel
- Abtasten der Brust, Achselhöhlen, Brustmuskelrand, Brustwarzen
- Beobachtung von Veränderungen des Aussehens der Brust
- Bei Veränderungen Arzt aufsuchen