Heimaturlaub – die Mühen zwischen Erholung und Freizeitstress
Gerade sitze ich am Flughafen. Gleich geht es zurück nach Berlin. Wo ich war? Auf Heimaturlaub für ein Wochenende. Das klingt nach Erholung pur oder? Sich ein paar Tage lange von Mama verwöhnen zu lassen, alte Orte wieder besuche und sich mit den Jugendfreunden wiedertreffen. Schön? Auf jeden Fall! Erholung pur? Nicht so ganz.
Warum?
Zwar komm ich nicht von einer Bergalm, die man nur nach Stundenlanger Wanderung erreicht. Doch von Berlin in die bayrisches Stadt Neuburg ist es dann doch ein Stückchen. Egal, welches Verkehrsmittel ich nehme, ich bin auf jeden Fall ein paar Stunden unterwegs. Und das zehrt. Wenn man dann nur ein paar Tage zu Besuch ist, will man dann auch nicht ewig auf der Couch liegen und sich ausruhen. Denn schließlich hat man ja Verpflichtungen.
Familie und Freunde unter einen Hut bekommen
Wenn man selten daheim ist, will man natürlich alle sehen: Familie, Freunde, alte Bekannte. Doch die alle unter einen Hut zu bekommen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die Familie doch etwas weiter gestreut ist als eine Straße und der Freundeskreis nicht unterschiedlicher sein könnte. Da ist schon ein wenig organisatorisches Talent gefragt. So kann es vorkommen, dass man von einer Verabredung zur anderen geht: Frühstücken mit den engsten Mädels, Kaffee mit den Freunden aus der Schule, Mittagessen mit der Familie, Kuchen essen mit Opa und abends noch ein Bier mit den Fußballjungs.
Wo bleibt denn da die Entspannung?
Ja, so ein voller Terminkalender hört sich nicht nach Entspannung, sondern mehr nach Stress an. Doch, für mich zumindest, sind diese Besuche, so voll gestopft sie seien mögen, doch etwas entspannendes. Sich, um nicht wirklich etwas kümmern müssen, als rechtzeitig an einem bestimmten Ort zu sein, ist schon etwas schönes und lässt einen den Alltagstrott und -stress vergessen. Vor allem ist es einfach schön, wieder die alten Freunde zu treffen und mit der Familie Zeit zu verbringen, da nimmt man etwas Freizeitstress schon einmal in Kauf, oder?