Feiern in Posen: der polnische Unabhängigkeitstag
Hier feiert man am 11. November Sankt Martin und Faschingsbeginn. Doch wenn man älter ist als 9, hat das auch nicht mehr so eine große Bedeutung. In unserem Nachbarland Polen hingegen ist der 11.11. ein ganz wichtiger und besonderer Tag. An diesem wird der polnische Unabhängigkeitstag gefeiert. Und wie es typisch für die Polen ist, wird das nicht zu knapp gefeiert oder an Festivität gegeizt. Schon allein das ist genug Grund, um sich aufzumachen und diesen Tag mitzuerleben. Genau das hab ich getan und bin nach Posen für den polnischen Unabhängigkeitstag gefahren.
Unabhängigkeit von was?
Tja, diese Frage hab ich mir auch gestellt. Unabhängigkeit von der Sowjetunion? Befreiung von den Deutschen? Nein, weit gefehlt. Am 11. November wird in Polen die Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1918 nach Teilung durch Preußen, Österreich-Ungarn und Russland als Nationalfeiertag gefeiert. An diesem Tag begann die zweite polnische Republik.
Wie wird der polnische Unabhängigkeitstag in Posen gefeiert?
Für ihren Nationalfeiertag lassen sich die Polen in der Feierlichkeit nicht lumpen. Natürlich haben an diesem Tag die meisten frei (das bedeutet jedoch nicht wirklich, dass die Geschäfte zu sind). Schon morgens beginnen die Vorbereitungen für das Festessen und die Feier – und das nicht nur bei den Familien Zuhause. Auch auf den Straßen beginnt das Fest. Es werden Stände mit Essen und lokalen Produkten aufgestellt, die Straßen für den Umzug vorbereitet und die Bühnen für das große Festprogramm.
Hier sind die wichtigsten Punkte des 11. Novembers, die du in Posen nicht verpassen solltest.
Der Umzug
Zu so einem Fest wie einem Unabhängigkeitstag gehört ein Umzug. Natürlich ist das auch so in Posen. Die ganze Stadt arbeitet dafür zusammen und stellt ein tolles Event auf die Beine. Vereine, Clubs und Unternehmen jeglicher Art nehmen daran teil. Wie sieht das aus? Naja, man kann es mal so beschreiben: Tradition trifft Locals. So werden Figuren der Posener Geschichte wie die Ziegen, traditionelle Kostüme, aber auch Sankt Martin, beim Umzug dargestellt. Da ist Staunen und Klatschen vorprogrammiert.
Um auch alles wirklich gut sehen zu können, empfehle ich, früh genug dazu sein. Den Umzug will niemand in Posen verpassen, deswegen herrscht davor ein wenig Gedränge, um den perfekten Platz zu ergattern.
Die St. Martin Croissants
Wenn man Polen fragt, was essenziell am Unabhängigkeitstag ist, dann wirst du immer “St. Martin Croissants” als Antwort bekommen. Warum? Das kann wahrscheinlich keiner genau sagen. Dennoch gehört es dazu. Das Croissant ist mit weißem Mohn, Honig und Nüssen gefüllt. Die Posener stehen dafür ewig Schlange, also muss es gut sein. Leider aber nichts für Nussallergiker wie mich.
Die Stadtatmosphäre
Während des polnischen Unabhängigkeitstages lässt sich in Posen eine besondere Atmosphäre verspüren. Die ganze Stadt ist in Feierstimmung. Neben dem Umzug gibt es noch verschiedenste weitere Veranstaltungen. Am Schloss beispielsweise findet jedes Jahr eine Musikshow mit den Größen des polnischen Musikbusiness statt. Aber auch an anderen Orten in der Stadt werden verschiedene Vorführungen dargeboten. Zudem gibt es überall Stände mit verschiedenen Produkten. Eine kleine Erkundungstour durch die Stadt nach dem Umzug lohnt sich als sehr.
Das Essen
Wie in jedem Land gehört Essen auch in Polen fest zu Kultur. Daher solltest du dir am Unabhängigkeitstag auf keinen Fall die vielen Leckereien entgehen lassen. An diesem Tag fahren die Posener all ihre Festtagsköstlichkeiten auf. Diese kannst du an den vielen verschiedenen Ständen in der Innenstadt probieren. Grundbestandteile sind größtenteils Fleisch und Kartoffeln. An deine Figur oder dein Cholesterin darfst du da zwar nicht denken, aber es ist sehr lecker. Meine Empfehlung: Käsekuchen.
Der polnische Unabhängigkeitstag bietet eine tolle Möglichkeit, um in die Kultur Polens einzutauchen. Also rein in den PolskiBus und am 11. November diesen Feiertag in Posen erleben.
Mehr Informationen zu Posen:
Posen (polnisch: Poznan) liegt in der Woiwodschaft Großpolen und gilt eine der schönsten Städte Polens.
Anreise:
Nach Posen kommst du mit den üblichen Reisemitteln wie Bahn, Bus und Flugzeug. Die Stadt hat ihren eigenen Flughafen. Der Busbahnhof liegt direkt am Bahnhof und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Posen und ihre Ziegen:
Zur Eröffnung des Rathausturmes hätte eigentlich Rehbraten serviert werden sollen. Doch der Koch war mehr mit dem Markttreiben beschäftigt als mit dem Kochen, deswegen ist der Braten verbrannt. Als Ersatz holte er zwei Ziegenböcke und zerrte sie in die Rathausküche. Diese rissen sich los und flohen in den Rathausturm. Dort haben sie angefangen sich vor den geladenen Gästen mit den Hörnern zu stoßen. Das amüsierte alle so, dass ein Uhrmacher beauftragt wurde, das Bild mit in die Turmuhr einzubauen. Deshalb stoßen sich täglich die zwei Ziegenböcke um Mittag die Hörner.
Was gibt es sonst noch zu sehen:
Neben der Altstadt gibt es in Posen gleich zwei Zoos: den alten und den neuen Zoo. Da schlagen Tierliebhabeerherzen höher.
Für die Shoppingaddicts gibt es in Posen eines der größten Einkaufszentren Europas – das Posnania. Hier findet man alles was das Shoppingherz begehrt. Auch für Einkaufsmuffel ein Besuch wert.
Cooler Artikel! Posen ist immer eine Reise wert. Und wenn sich jemand mehr für den polnischen Unabhängigkeitstag interessiert dann habe ich auch darüber was geschrieben: http://www.polando.de/11-november-nationaler-unabhaengigkeitstag-wie-feiern-polen-und-warum-feiern-sie-diesen-feiertag/