Der Berg ruft: Wanderung auf den Jochberg
Nach gut fünf Jahren in Berlin haben vor kurzem mal wieder die Berge nach mir gerufen. Da ich diesen Sommer wieder das Wandern für mich entdeckt habe, hab ich die Wanderschuhe geschnürt und bin dem Ruf gefolgt. Verbunden hab ich diesen kleinen Ausflug in die Berge gleich mit einem Heimaturlaub in Bayern und so fiel die Wahl des Berges auf einen der Münchner Lieblingsberge, den Jochberg.
Die Tour auf den Jochberg
Zusammen mit meinem Papa ging’s am Vormittag vom Parkplatz bei Urfeld hoch zum Wanderweg des Jochbergs, der direkt von der Kesselbergstraße abgeht. Der Weg geht relativ steil in vielen Serpentinen durch den Wald. Leider ist der Wanderweg nicht sonderlich gepflegt, deshalb solltest du ein bisschen achtsam hier sein – vor allem im Herbst/Winter, wenn es hier etwas feuchter ist. In einem bewaldeten Sattel ist dann eine Abzweigung zur Jocheralm. Links geht es weiter Richtung Jochberg. Doch einen kleinen Stopp links solltest du trotzdem einlegen. Von hier sieht man herrlich auf den Kochelsee und bis hinter zum Ammersee, wenn das Wetter gut ist. Auf ungefähr 1430 m geht es dann raus aus dem Wald und hoch zum Gipfel. Auch hier ist wieder ein etwas festerer Tritt gerade in Herbst und Winter gefragt, da es hier sehr felsig ist und bei Feuchtigkeit dann recht glitschig wird.
Wer zum Abstieg vom Jochberg nicht den gleiche Weg nehmen will, wie zum Aufstieg, der kann den Weg vorbei an der Jocheralm Richtung Sachenbach wandern. Zwar ist dieser Weg etwas weiter, aber auch schöner und etwas angenehmer. Hier führt der Weg zwar auch durch den Wald und über Stock und Stein, jedoch ist er um einiges angenehmer zu laufen. Zudem endet der Weg direkt am Ufer des Walchensees, von wo aus man direkt zum Parkplatz laufen kann.
Für mich waren hier Wanderstöcke die Rettung auf der Tour auf den Jochberg. An denen konnte ich mich super abstützen und stabilisieren. Trotzdem bin ich doch etwas stark ins Keuchen gekommen. Das Bergziegen-Sein verlernt man anscheinend doch.
Aber, egal wie anstrengend auch der Aufstieg war – und glaube mir, ich hab geschnauft wie ein altes Walross – der Ausblick, den man vom Jochberg hat, entschädigt jegliche Anstrengung. Auf der einen Seite sieht man herrlich über den Kochelsee bis hin zum Ammersee und auf der anderen Seite auf den Walchensee. Auf die Landschaft während des Aufstiegs hat eine solchen Charme, dass der steilen Weg fast nebensächlich wird.
Tourdaten
Ausgangspunkt: Parkplatz kurz vor Urfeld
Charakter / Schwierigkeit: einfach bis mittel – Trittsicherheit sollte vorhanden sein.
Gehzeit: Aufstieg – ca. 2 – 3 Stunden, Abstieg: ca. 2 Stunden
Distanz: 2,7 km (Aufstieg), 720 Höhenmeter
Stützpunkt: Jocheralm (1381 m) – wird während der Almsaison bewirtschaftet, Montag ist Ruhetag.
Frequentierung: stark – vor allem am Wochenende
Über den Jochberg
Der Jochberg liegt mit 1565 Metern Höhe in den Bayerischen Voralpen zwischen Walchen- und Kochelsee. Seinen Namen hat der Jochberg von dem Ort Altjoch am Kochelsee bekommen . Die dort ansässigen Jocher hatten am Jochberg die Weiderechte und durften deshalb dort Holz schlagen. Sie haben auch die Jocheralm errichteten.
Wegen der tollen Aussicht auf die Umgebung ist der Berg ein beliebter Ausflugsgipfel und gilt als leichte und ist auch für Familien eine geeignete Bergwanderung.
Bei klarer Sicht lässt sich nach Norden vom Gipfel neben den Seen und umliegenden Ortschaften auch der Münchener Olympiaturm erkennen. Bei sehr guten Verhältnissen kannst du auch die Dampfwolken aus den Kühltürmen des Kernkraftwerks Isar II ausmachen. Auch im Winter ist am Jochberg viel los; normalerweise gehen auch bei mittlerer Schneehöhe festgetretene Spuren den Weg vom Kesselberg hinauf.
Infos und Wissenswertes zum Jochberg
Anfahrt zum Ausgangspunkt
Mit dem Zug: Von München aus bis Kochel. Von dort aus mit der Buslinie 9608 bis Urfeld.
Mit dem Auto: Von München auf der Autobahn A95 bis zur Ausfahrt Murnau/Kochel, dann über die Bundesstraße bis nach Kochel. Ab da dann der Beschilderung zum Walchensee folgen. Direkt nach dem höchsten Punkt der Straße sieht man auf der linken Seite die Stufen des Einstiegs. Ein Stück weiter unten ist dann der Parkplatz.
Do’s und Dont’s
Do’s:
- Wanderstöcke mitnehmen: Die geben einem extra Sicherheit
- Feste Schuhe: auch, wenn es eine eher leichtere Wanderung ist, ist hier Trittsicherheit gefragt
- Brotzeit einpacken: Auch, wenn die Jocheralm während der Almzeit bewirtschaftet wird, kann es sein, dass man dort wegen der hohen Frequentierung des Jochbergs keinen Platz bekommt und man will ja schließlich nicht wieder hungrig absteigen. Außerdem kann eine Brotzeit am Gipfel mit dem Ausblick auch wirklich was
- Den Ausblick genießen
Dont’s:
- Gleitschirmspringen: Seit 2015 ist der Jochberg für Gleitschirmfliegen gesperrt
- Abseits der Wege laufen: 1. Kann das gefährlich werden, 2. Stört das die Weiden dort.
- Müll liegen lassen: eigentlich eine Selbstverständlichkeit, oder?