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Donauwörth entdecken mit Klappi

Mitten auf der Ferienroute „Romantische Straße“ liegt Donauwörth. Zwar mag die Stadt in Bayrisch-Schwaben nicht die bekannteste sein, doch ein Tagesausflug ist sie auf jeden Fall wert. Denn hier fließen nicht nur Donau und Wörnitz zusammen, sondern es gibt dank 1000-jähriger Stadtgeschichte einiges zu sehen und entdecken. Dabei musst du die Erkundungstour durch die ehemalige Reichsstadt nicht alleine und auf eigene Faust machen. Du kannst über dein Smartphone die Lauschtour mit dem Stadt-Maskottchen Klappi, einem Storch, machen. Zwar ist die Tour für Kinder konzipiert, aber auch uns Erwachsenen macht sie unheimlich viel Spaß. Genau diesen Tagesausflug nach Donauwörth mit Klappi hab ich diesen Sommer gemacht und hab dir hier meine Highlights zusammengetragen:

Donauwörther Rathaus

Das Donauwörther Rathaus ist der Start der Lauschtour. Das liegt direkt neben der Touristeninformation der Stadt. Das Rathaus in Donauwörth ist schon auf den ersten Blick ein hübsches Gebäude mit seinem neugotischen Aussehen und dem Mansardendach. Dazu zeigt der Eingang ein Wappen mit einem doppelköpfigen Adler. Das war das Symbol für den Kaiser und signalisierte, dass Donauwörth eine freie Reichsstadt ist. Für mich ist das besondere am Donauwörther Rathaus aber das Glockenspiel oben am Dach. Das spielt zweimal am Tag ein Stück aus der Oper „Zaubergeige“. Denn der Komponist Werner Egk kommt aus Donauwörth.

Aber nicht nur das Rathaus selbst ist an dieser Ecke der Stadt sehenswert. Direkt gegenüber am Gebäudeeck befindet sich am ersten Stock eine kleine Figur aus Stein: der seufzende Ritter von Donauwörth. Er ist der Wächter des Schwabenlands. Denn der Legende nach hat ein besonders tapferer Krieger mit nur 70 Mann gegen die Schweizer Armee von 400 gewonnen hat. Der Kaiser war so begeistert davon, dass es den Mann zum Ritter ernannte. Deshalb auch die Reichsfahne. Wenn der Ritter seufzt, heißt es, Gefahr nähert sich.

Direkt neben dem Rathaus ist der Marienbrunnen. Er ist der älteste Brunnen der Stadt und meiner Meinung nach auch der hübscheste. Denn nicht nur der neugotische Baustil ist etwas fürs Auge, sondern auch die goldene Marienfigur.

Donauwörther Rathaus mit Marienbrunnen
Glockenspiel am Donauwörther Rathaus

Promenade und Mangoldfelsen

Um zum nächsten Punkt der Lauschtour zu kommen, geht es durch die grüne Lunge Donauwörths, die Promenade. Hier war früher einmal eine Stadtmauer wie auch der Bahndamm der ehemaligen Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Heute ist es ein wunderschöner Park vom altem Baumbestand und bunte Blumen, wo man hinschaut. Aber nicht nur die Pflanzen sind hier ein Hingucker. Hier findest du auch einige kunstvolle Statuen und ein großes Barometer. Ziel ist der Mangoldfelsen. Nein, der hat nichts mit dem Gemüse zu tun, sondern mit einer sehr tragischen Geschichte. Wo heute das Kreuz auf dem Mangoldfelsen steht, stand einst die Burg von Donauwörth. Dort ließ Ludwig der Strenge seine Frau Maria von Brabant als Ehebrecherin enthaupten. Doch die Dame war ihm stets treu gewesen und es war alles nur ein riesiges Eifersuchtsdrama.

Unweit vom Mangoldfelsen liegt übrigens ein großer Spielplatz, aber auch das Käthe-Kruse-Puppenmuseum.

Brücke an der Promenade in Donauwörth
Wettermesser an der Promenade in Donauwörth

Biotop

Falls du dich schon die ganze Zeit gefragt hast, warum die Lauschtour von Klappe begleitet wird und was Störche mit Donauwörth zu tun haben, dann ist der nächste Lauschpunkt die Antwort. Der ist nämlich eine Bank hinter der Invalidenkaserne mit Blick aufs Biotop. Von dort kannst du auf viele Quadratmeter von Wiesen und Tümpeln schauen, was Futterstätte für Störche ist. Das Feuchtbiotop zieht deswegen sehr viele der Vögel an. So viele, dass Donauwörth sogar einen Storchbeauftragten hat, der sich um die Tiere kümmert.

Aber nicht nur das Biotop ist an diesem Punkt sehenswert. Ich fand auch die Invalidenkaserne spannend. Früher wurden hier verletzte Soldaten wieder gesunder gepflegt, heute sind es hübsche kleine Wohnungen. Durch den Kasernenbau gibt es der Gegend einen besonderen Touch.

Blick aufs Biotop in Donauwörth
Invalidenkaserne in Donauwörth

Heilig Kreuz

Auch der nächste Lauschpunkt hat etwas mit Störchen zu tun. Wenn auch nur ein bisschen. Denn es geht zum ehemaligen Kloster und der katholischen Wallfahrtskirche Heilig Kreuz. Auf dem Dach des Klosters befindet sich ein großes Storchennest. Das zieht natürlich Jahr für Jahr viele Störche an. Die eigentliche Sehenswürdigkeit ist aber die Kirche. Hier liegt Maria von Brabant, die ja am Mangoldfelsen unschuldig enthauptet wurde, begraben. Auch sonst ist die Kirche sehr sehenswert. Die Gestaltung ist spätgotisch und sehr prunkvoll, mit viel Gold gehalten. Zur Wallfahrtskirche wird Heilig Kreuz aber nicht, weil sie so schön ist. Hier sollen sich Originalsplitter vom Kreuze Jesu befinden. Diese wurden 1030 aus Konstantinopel nach Donauwörth gebracht. Auch die spezielle Kapelle im Untergeschoss der Heilig Kreuz Kirche strotzt so vor Gold und Prunk.

Alter für den Kreuzsplitter in Heilig Kreuz in Donauwörth
Friedhof der Heilig Kreuz Kirche in Donauwörth

Fuggerhaus Donauwörth

Als Nächstes geht es bei der Donauwörther Lauschtour zum Fuggerhaus. Dieses wurde einst von Anton Fugger als Wohnort für seine Tätigkeit als Reichspfleger (er hat für den Kaiser die Steuern in der Gegend eingetrieben) gebaut. Er ist Teil der Fuggerfamilie aus Augsburg und gehörte somit zu den reichsten Männern der Welt. Heute ist der Prachtbau das Landratsamt.

Aber nicht nur das Haus ist hübsch anzusehen, sondern auch die daran liegende Reichsstraße. Die wohl schönste in Donauwörth. Hier reiht sich ein hübsches Häuschen mit seiner bunten Fassade ans Nächste. Hier ist auch ein weiterer Punkt der Lauschtour: das Tanzhaus. Jedoch fand ich persönlich diesen Punkt nicht so übermäßig spannend, so dass die Straße und die Gebäude wieder meine Aufmerksamkeit hatten.

Fuggerhaus in Donauwörth
Brunnen in der Reichstraße in Donauwörth

Riedinsel

Einer der letzten Lauschorte ist die Riedinsel. Diese Altstadtinsel liegt in der Wörnitz vor den eigentlichen Stadtmauern Donauwörths. Von dort aus begannen Fischer und Fergen die Stadtentwicklung in der Zeit der Völkerwanderung, deswegen wird Ried auch „die Keimzelle Donauwörths“ genannt. Im Heimatmuseum kannst du dazu mehr erfahren. Mich hat die Riedinsel aber nicht nur wegen der Geschichte interessiert, sondern auch weil es hier ein großes gastronomisches Angebot — wie unglaublich leckeres Eis — gibt und es einfach ein herrlich hübsches Fleckchen ist. So hätt ich beispielsweise stundenlang am Wasser sitzen und mir die Sonnen ins Gesicht scheinen lassen können.

Vielleicht mag jetzt die eine oder andere sagen, dass Donauwörth immer noch klein und nicht besonders sehenswert sein will, doch für mich ist die Stadt definitiv einen Tagesausflug wert.

Bunte Straße auf der Reidinsel in Donauwörth
Blick auf die Wörnitz von der Riedinsel in Donauwörth
Reichstraße in Donauwörth
Brücke Riedinsel Donauwörth
App der Lauschtour in Donauwörth
Stadtmauer Donauwörth
Wörnitz Donauwörth
Stadtmauer Donauwörth
Häuser Reichsstraße Donauwörth
Plan der Lauschtour in Donauwörth
Seufzender Ritter in Donauwörth
Reichsstraße Donauwörth

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