48 Stunden in Venedig – der ultimative Guide für die Lagunenstadt
Venedig steht wahrscheinlich auf jeder Travel-Bucket-List. Und das zu Recht! Die Lagunenstadt gehört den Städten, die man schon durch Bilder und Filme kennt, ohne jemals dort gewesen zu sein. Der Grand Canal und die vielen kleinen Wasserstraßen, die sich durch die ganze Stadt ziehen, die verwitterten Fassaden in vielen bunten Farben – Venedig erscheint einem fast wie ein großes Freiluftmuseum. An jeder Ecke gibt es etwas zu sehen und zu entdecken.
Da kann man als Tourist schon mal überwältigt sein und nicht so genau wissen, wie man die Stadt am besten erkunden soll – gerade, wenn man nur für ein Wochenende in der italienischen Wasserstadt ist. Hier sind meine Tipps, wie du in 48 Stunden so viel wie möglich von Venedig zu sehen, ohne dabei wie verrückt durch die Stadt zu rennen.
Was tun in Venedig?
Ohne Plan oder großes Ziel durch die Stadt laufen
Einfach drauf loslaufen, ohne dabei genau zuschauen in welcher Straße man sich genau befindet. Dabei ist es auch nicht weiter schlimm, wenn man sich mal ein wenig in den vielen kleinen Gassen verliert. Denn so lernt man das wahre Venedig, abseits der Touristenorten kennen und kann die rustikale Schönheit der Lagunenstadt genießen.
Sich von den Touristenattraktionen fernhalten:
Das bedeutet jetzt nicht, dass du nicht die Lagune, den Markusplatz, die Rialtobrücke oder den Dogenpalast besuchen sollst. Natürlich gehören diese venezianischen Wahrzeichen auf den To-Do-Liste. Doch in Sachen Essen, Shopping und Ausgehen solltest du nicht gerade in diesen Gegenden auf die Suche gehen. Denn hier ist es sehr, sehr touristisch und teuer. In den kleinen Seitengassen findest du tolle Läden, in denen du für wenig Geld viel Venedig bekommst.
Gang fürs Mittagessen und Aperitivo:
Wenn man nicht gerade im Gehen oder Stehen etwas essen möchte, ist Essen in Venedig ziemlich teuer. Da sich eine Leckerei an einem Stand holen und am Canal auf dem Boden verzehren verboten ist, kommt man oft um einen Restaurant-Besuch oft nicht herum.
Wer aber (so wie ich) eher ungern 25 € für ein Hauptgericht ausgibt, ist mit dem ersten Gang auf der Karte gut beraten. Die Portionen sind gerade richtig fürs Mittagessen, da sie – wie für Italien typisch – sehr Pasta-haltig sind.
Abends sind sogenannte Bacaris die perfekte Wahl. Dort kann man sich zum Aperitivo (Cicchetti) treffen: das heißt Aperol Sprizz + Finger Food. Den Sprizz bekommt man meist für 2-3 €, das Finger Food je nach Lokal entweder gratis dazu oder für 1-2 € pro Stück. So kann man den Abend genüsslich ausklingen lassen.
Sich einmal durch die vielen Essensstände/-läden probieren:
Wie gesagt, Essen in der Lagunenstadt ist teuer. Doch in den vielen kleinen Lädchen und Ständen in den Gassen werden leckere Köstlichkeiten zum kleinen Preis angeboten. Wem es also nichts ausmacht im Stehen etwas zu essen, sollte hier auf jeden Fall zu schlagen und sich durch die Vielzahl an Leckereien probieren. Dabei findet sich für jeden Geschmack etwas: süß, salzig, schokoladig, herzhaft – der italienischen Küche sind auch in Venedig keine Grenzen gesetzt.
Abends das jüdische Viertel erkunden:
Im jüdischen Viertel Venedigs findet man wahrscheinlich (fernab der Touristen-Spots) das belebteste Nachtleben der Stadt – und das ganz ohne tausend Touris und überteuerten Preisen. Hier reihen sich Kneipen an Bars und Restaurants.
Mein Tipps:
Für ein edles Abendessen: Al Timon – die Gnocchi und die Meeresfrüchte-Lasagne probieren
Für Aperitivo: A la vecia Papussa – leckeren Sprizz und gutes Finger Food
Fürs Frühstück: MQ10 – riesen Auswahl an verschiedenen Sandwiches
Ein Abendspaziergang entlang des Grand Canals:
Der Grand Canal ist schon tagsüber ein echtes Highlight und Must-See Venedigs. Abends legt er aber sein schönstes Kleid an und glänzt mit all seinen schönen Lichtern mit den Sternen um die Wette. Eine nächtliche Entdeckungstour ist da genau das Richtige.
Die aufwendig verzierten Masken bewundern:
Die wunderschönen venezianischen Masken sind auf der ganzen Welt bekannt. In ihrer Heimatstadt sind sie fast allgegenwärtig. Bei einem kleinen Schaufensterbummel kommt man bei der detailreichen Handwerkskunst fast nicht mehr aus dem Staunen.
Gerade zum Karneval sieht man auch viele davon auf den Straßen. Doch besteht das Kostüm nur aus einer Maske, kann man davon ausgehen, dass es ein Tourist ist.
Sich vor den Möwen in Acht nehmen
Wo Wasser ist, sind auch Möwen. So auch in Venedig und, sowie überall, ist es den Tieren relativ egal, wo sie sich entleeren. Das kann schon mal – im wahrsten Sinne des Wortes – ins Auge gehen. Also Vorsicht, wo du deine Urlaubsfotos schießt.
Was du sonst noch für deine Reise nach Venedig wissen solltest:
Bedienungsgeld
Bei uns ist der Service im Preis der Speisen und Getränke inbegriffen. In Venedig ist das nicht der Fall. Da kann es schon vorkommen, dass noch einmal 5 € auf den Preis der in der Speisekarte angegeben ist, draufgeschlagen wird.
In Venedig fahren die Busse anders
Zwar mag an der Anzeige an der Bushaltestelle noch 6 Minuten stehen, bis der nächste Bus kommt. Doch dann steht er auf einmal schwuppdiwupps da und fährt auch wieder – natürlich ohne auf die eigentliche Abfahrtszeit zu warten. Zudem kannst du im Bus keine Tickets lösen. Das solltest du in einer der Trafiken in der Nähe der Haltestellen tun.
Die Regeln des Aperitivos
Der Sprizz mag zwar aus Venedig kommen, dennoch gelten bei einem Aperitivo gewisse Regeln: man darf ihn in einem Restaurant nur an der Bar einnehmen. Die Tische sind für “richtige” Restaurantbesucher reserviert. Wer seinen Aperol lieber im Sitzen genießt, sollte sich daher auf die Suche nach einer Bacari machen.
May your coffee be strong – and your stomach as well
Italienischer Kaffee ist köstlich! Doch er ist auch etwas stärker als der, den wir in Deutschland serviert bekommen. Bei ungeübten Kaffeetrinkern kann da schon mal der Magen streiken.