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Gärten-Weltreise in Berlin: Die Gärten der Welt

Parks und Gärten bringen Natur und Ruhe in Städte. Jede Stadt und jedes Land hat dabei einen eigenen und unverkennbaren Stil. Leider ist momentan das Erkunden von genau diesen Gärtenstilen nicht ganz so möglich. Doch, Halt! Stopp! In Berlin gibt es die Möglichkeit, ein bisschen durch die Gärten der Welt zu streunen und diese zu erkunden, ohne dabei die Stadt zu verlassen.

Die Gärten der Welt

Marzahn-Hellersdorf mag vielleicht nicht der Stadtteil Berlins sein, der Touristen zuhauf anzieht. Aber genau dort wurde 2017 auf rund 48 Hektar die Internationale Gartenausstellung aufgestellt – die Gärten der Welt. Hier kann man unter anderem zehn traditionelle Themengärten und neun zeitgenössische Gartenkabinette entdecken. Klingt langweilig? Ist es aber nicht. Man fühlt sich wirklich bei jedem einzelnen Garten als ob man in eine andere Welt eintaucht und so ein Land entdeckt. 

Orientalischer Garten

Der orientalische Garten ist mein persönlicher Favorit in den Gärten der Welt. Er ist nach der islamischen Bautradition errichtet und liegt hinter einer 4 Meter hohen Mauer. Diese trennt den Garten von der Außenwelt. Durch den „Saal der Empfänge“ gelangten dann in einen vierteiligen Gartenhof. Der Gartenhof ist mit vielen Brunnen ausgeschmückt und die Räume an der Mauer sind mit schönen und kunstvollen Fließen verziert. Auch bei den Pflanzen wurde sich an den orientalischen Vorbildern orientiert. So gibt es in dem Exemplar in den Berliner Gärten der Welt eine Mischung aus Zier- und Nutzpflanzen, wie zum Beispiel Jasmin, Oleander, Granatäpfel und Oliven. Mich erinnert der orientalische Garten sehr an die Paläste in Marrakesch und entführen einen ein bisschen in diese Welt. 

Eingangsbereich Orientalischer Garten Gärten der Welt
Gang Orientalischer Garten Gärten der Welt

Chinesischer Garten

Der chinesische Garten war der erste „Garten der Welt“ in Berlin. Er basiert auf der originalen chinesischer Gartenkultur und ist ein Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Peking und Berlin. Der Garten trägt den poetischen Namen „Garten des wiedergewonnenen Mondes“, wobei der Mond als Sinnbild für die Wiedervereinigung der einst geteilten Berlins stehen soll. In der Mitte des Garten liegt ein riesiger See (rund 4.500 qm), der sogenannte „Spiegel des Himmels“, der den Mittelpunkt des Gartens bildet. Er ist von reich bepflanzten Hügellandschaften, diversen Brücken, verschiedenen Gebäuden und Plätzen umgeben. Die Pflanzen orientieren sich auch an der chinesischen Gartenbaukunst. So stehen Chrysanthemen beispielsweise, die erst dann blühen, wenn alle anderen Pflanzen schon verblüht sind, für ein langes Leben. Magnolien erinnern an die Schönheit, Reinheit und Süße des Weiblichen, die Kiefern stehen für Struktur und Beständigkeit und versinnbildlichen das Männliche. Der Bambus, der sich biegt, aber nicht bricht, ist ein Zeichen für Anpassungsfähigkeit. Im chinesischen Garten gibt es auch ein traditionelles Teehaus. In diesem kannst du bis zu 30 verschiedene Sorten grünen Tee genießen und Vorführungen zur chinesischen Teekunst erleben.

Gang im Chinesischen Garten
Teich im Chinesischer Garten

Englischer Garten

Landschaftsparks haben in Großbritannien bereits eine lange Tradition, die Briten lieben ja auch schließlich das gärtnern. In den Gärten der Welt gibt es daher einen englischen Garten im Cottage-Stil. Mich erinnert er an einen der Gärten oder Farmen in den englischen Romatikromanen. Der Garten besteht aus weiten Wiesenflächen, einem Obstbaumhain, einem Rosengarten, Staudenbeeten und einem Gemüsegarten. Aus letzterem kann man sogar zur Erntezeit ein bisschen Gemüse erstehen. Im englischen Garten gibt es natürlich auch ein kleines Teehaus, in dem man auch zum Nachmittagstee ganz in britischer Manier gehen kann (sollten es die Umstände zulassen). 

Terrasse im Englischen Garten
Park Englischer Garten Gärten der Welt Berlin

Italienischer Garten

Einmal Toskana bitte! Wenn man in den italienischen Garten in den Gärten der Welt betritt, hat man das Gefühl in ein Renaissanceschloss in der Toskana zu kommen. Durch die schweren Holztüren bekommt man schon beim Eingang zum Garten dieses Gefühl. Im Garten selbst gibt es viele Statuen, Hecken und Bänke in Ausbuchtungen mit Fenstern, wie in einem Schlossgarten. Auch die vielen Zitrusbäume erinnern an toskanische Gärten. Zu nicht Corona-Zeiten finden im italienischen Garten auch tolle Konzerte statt. 

Eingang zum italienischen Garten in den Gärten der Welt
Terrasse im Italienischem Garten in den Gärten der Welt Berlin

Weitere Gärten

Neben meinen vier Favoriten gibt es in der Gärten der Welt noch weitere sieben Gärten:

  • Japanischer Garten
  • Koreanischer Garten
  • Balinesischer Garten
  • Christlicher Garten
  • Jüdischer Garten
  • Irrgarten
  • Karl-Foerster-Staudengarten

Dazu geheimsten die Gärten der Welt auch noch neun internationale Gartenkabinette:

  • Australien
  • Brasilien
  • China
  • Chile
  • Großbritannien
  • Libanon
  • Südafrika
  • Thailand
  • Los Angeles

Auch Wasserparks sind hier zu finden so wie Kunstausstellungen.

Seilbahn, Bobbahn und Co

Neben der Gartenlandschaft gibt es auch noch ein paar weitere Attraktionen:

Die Seilbahn

Auf einer Gesamtlänge von 1,5 km kann man in den Gärten der Welt durch die Seilbahn Berlin von oben sehen. Vom Kienberg aus kann man in 35 Meter Höhe bis ins Zentrums der Stadt schauen. Dabei schwebt man über das Wuhletal und kann eine Zwischenstation am Wolkenhain machen. Für alle, die etwas mehr sehen wollen, gibt es sogar 6 Kabinen mit Glasfußboden. 

Die Bobbahn

Zwar liegt die Bobbahn nicht ganz in den Gärten der Welt, sondern im angrenzenden Kienbergpark, dennoch ist sie einen Besuch wert. Wo kann man sonst eine Talfahrt mit fast 40 km/h in Berlin machen? 

Details zur Bobbahn:

Preis Erwachsene: 6,00 €

Preis ermäßigt: 4,50 €

 

Spielplätze

Die Gärten der Welt sind nicht nur ein tolles Ausflugsziel für Erwachsene. Auch Kinder haben hier ihre helle Freude, denn es gibt mehrere große Spielplätze mit unterschiedlichen Themen und Ausgestaltungen. So gibt es einen der an die Ozeane erinnert mit einem Riesen Holzwal zum Klettern, einem Wasserwald und Trampolinen.

Märchenwald

Eines meiner persönlichen Highlights neben der wunderschönen Gärten ist auch der Märchenwald. Hier findet man mit kleinen Statuten nachgebildete Märchenszenen. 

Wie viel Zeit sollte man für einen Besuch in den Gärten der Welt einplanen?

Für einen Besuch in den Gärten der Welt solltest du schon einen ganzen Tag einplanen, damit du nicht von einem Garten und einer Attraktion zu nächsten hetzen musst und dir alles in Ruhe anschauen kannst. Gerade im Sommer sind sie das perfekte Ziel für einen Tagesausflug. 

Wissenswertes zu den Gärten der Welt

Anfahrt & Eingänge:

  • Haupteingang – Besucherzentrum (Blumberger Damm 44, 12685 Berlin)
  • Eingang Kienbergpark (Seilbahn-Station Hellersdorfer Str. 147, 12619 Berlin)
  • Eingang Nord (Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin)

Öffnungszeiten:

Sommersaison: 1. März bis 31. Oktober

Wintersaison: 1. November bis 29. Februar

Eintritt:

Erwachsene: 7,00 € (Sommer) / 4,00 € (Winter)

Kinder bis einschließlich 5 Jahre: frei 

Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren: 3,00 € (Sommer) / 2,00 € (Winter)

Ermäßigt: 3,00 € (Sommer) / 2,00 € (Winter)

Feierabendticket Mo. bis Fr., ab 17 Uhr: 4,50 € (Sommer)

Tages-Kombiticket

(Gärten der Welt + Seilbahn Hin- und Rückfahrt)

Erwachsene: 9,90 € (Sommer) / 6,90 € (Winter)
Kinder bis einschließlich 5 Jahre: frei
Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren: 5,50 € (Sommer) / 4,50 € (Winter)
Ermäßigt: 5,50 € (Sommer) / 4,50 € (Winter)

Corona-Regeln:

Aktuell müssen bei einem Besuch in den Gärten der Welt kein Zeitfenster gebucht werden. Tickets können Vorort gekauft werden, eine Online-Buchung wird aber empfohlen. Des Weiteren ist momentan kein Nachweis eines negativen Tests notwendig.

 

Christlicher Garten in den Gärten der Welt Berlin
Spielplatz in den Gärten der Welt
Spiegelwald in den Gärten der Welt
in der Sonne sitzen in den Gärten der Welt
Brunnen im Orientalischen Garten in den Gärten der Welt
Tor im Chinesischen Garten in den Gärten der Welt
Eingang zum italienischen Garten in den Gärten der Welt
Brunnen im italienischen Garten der Gärten der Welt
See im Chinesischen Garten in den Gärten der Welt
Froschkönig in den Gärten der Welt
Eingang zum englischen Garten in den Gärten der Welt

Comments (3)

Liebe Theresa,

wenn ich mal nach Berlin komme, will ich mir die Gärten der Welt unbedingt mal anschauen. Das sieht alles so schön aus und wirkt wie eine kleine Reise um die Welt.

Herzliche Grüße
Renate

Wir haben die Gärten der Welt schon mehrmals besucht, zuletzt während der IGA, als sie plötzlich doppelt so groß und doppelt so toll wurden. Die Gondelfahrt auf den Wolkenhain, die vielen Spielplätze und die Wassergärten sind sooo schön! Von den “alten” Gärten mag ich den orientalischen auch am liebsten, man fühlt sich sofort nach Andalusien versetzt ♥

Ich find’s übrigens ganz gut, dass die Gärten der Welt noch nicht von den Touristen entdeckt wurden – kann gern so bleiben 🙂

LG
Jenny

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