Werder entdecken: Ein Nachmittag in Werder an der Havel
Werder an der Havel ist wohl am meistens durch sein berühmt-berüchtigtes Baumblütenfest. Doch auch fernab des Fruchtweins ist die süße Stadt in Brandenburg definitiv einen Besuch wert.
Werder liegt rund 60 km von Berlin und westlich von Potsdam und ist somit eine wunderbares Ausflugsziel von Berlin. Wie der Name schon verrät direkt an der Havel. So kommt es, dass ein Teil der Stadt auf einer kleiner Insel ist und nur mit einer Brücke mit dem Festland verbunden ist. Darauf liegt die Altstadt Werders. Genau diese Insel hat mir es besonders angetan.
Schon vom Festland aus kann man die süße Brücke und die schöne Uferpromenade sehen. Genau diese Brücke ist die einzige Verbindung von Werders Altstadtinsel zum Rest der Stadt. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Havel. Von der Brücke kommt man direkt auf die Uferpromenade. Auf dieser kann man die ganze Insel umwandern. Aufgrund der konstanten Wassernähe kommt man dabei an vielen Booten und Anlegestellen vorbei, die einem direkt Lust machen, auf ein Boot zu steigen und loszusegeln. An der vorderen Uferpromenade liegt zu Beginn der Straße eine kleine Bäckerei mit herrlichem Kuchen sowie ein kleiner Delikatessenladen und einem Gasthaus, aus denen man sich ein kleine Leckerei gönnen kann, um diese an der Uferpromenade mit dem tollen Blick auf die Havel zu verspeisen. Auch auf der anderen Seite lässt es sich an der Uferpromenade aushalten. Hier ist es ruhiger und etwas abgelegener, aber dennoch wunderschön und mit tollem Blick aufs Wasser.
In etwas mehr im Inneren der Insel befindet sich der Marktplatz. Er ist das älteste Zentrum der Stadt Werder. Das Marktrecht besteht hier schon seit 1459. Neben den historischen Gebäuden zieren den Platz eine alte Friedenseiche, eine Luisenlinde und ein Springbrunnen, welcher auf dem Standort des ehemaligen Kriegerdenkmals steht.
Weiter im Ort befindet sich die Heilig-Geist-Kirche, dessen Turm man schon von weitem sehen kann. Die neugotische Kirche wurde auf der Stelle erbaut, auf welcher bereits frühere Kirchen standen. Die Heilig-Geist-Kirche musste bereits mehrfach renoviert und restauriert werden, aufgrund von Kriegsschäden und Fäulnis. Auch Theodor Fontane hat die Werder Kirche bereits beliebäugelt und sie als Kleinstadtkathedrale bezeichnet.
Gleich ums Eck der Kirche liegt die Bockwindmühle Werders. Sie ist die letzte von drei Mühlen und gilt als eines des Wahrzeichen der brandenburgischen Stadt. Naja, eigentlich ist es nicht die Originalmühle. Denn diese brannte 1973 ab. Doch die Werderaner wollten sich damit nicht abfinden und haben sie mit teurem Geld wieder aufgebaut. So kann immer noch jedes Jahr das Mühlenfest hier gefeiert werden.
Neben diesen Sehenswürdigkeiten haben es mit besonders die kleinen Gassen mit den süßen kleinen Häusern und dem Kopfsteinpflaster angetan. Ich fühle mich da gleich wie in eine andere Zeit versetzt. Aber auch die Jugendstil-Häuser in der Werder Altstadt machen gut etwas her.
Im Allgemeinen finde ich dieses Fleckchen in Brandenburg zuckersüß und perfekt für einen ruhigen Nachmittag. Ein bisschen durch die Straßen spazieren, in den kleine Läden stöbern, ein Eis und vielleicht auch noch ein Fischbrötchen genießen und einfach mal gemütlich sein.
Wem nur die Altstadt Werders zu langweilig ist, der findet direkt über der Brücke eine kleine Shoppingmeile mit mehreren Boutiquen und Restaurants.